Woher kommt unsere Wolle?

»Unsere Produkte bestehen zum allergrößten Teil aus Wolle (bis auf unsere technischen Wandersocken mit einem geringen Kunstfaseranteil). Und zwar aus zwei besonderen Merinowollen: von den Falklandinseln sowie einer autochthonen Merinorasse aus Südfrankreich, der Merinos d’Arles.«

  • Zur Zeit der industriellen Revolution war die Textilindustrie die Speerspitze einer rasanten Veränderung, sozusagen der „Hightech Sektor“ seiner Zeit. Aus ihr gingen später die Chemie- wie auch Pharmaindustrie hervor. Durch die industrielle Fertigung wurden Produkte gegenüber der Handarbeit günstiger, bei gleichzeitig besserer Qualität.

  • Das hat sich in den letzten 200 Jahren gründlich gewandelt. Aus lokalen Rohstoffen und regionaler Fertigung wurde zwischenzeitlich ein globalisiertes Massenprodukt mit dem Ziel, kontinuierlich billiger zu fertigen, unabhängig von der Qualität. Mit der Folge, dass „sortenreine“ Wollprodukte, die nicht einmal quer um den Globus gemischt wurden, am Markt kaum erhältlich sind.

  • Denn Wolle ist nicht gleich Wolle und Merinowolle schon zweimal nicht. Jede Wollart hat einen eindeutigen genetischen Abdruck in Abhängigkeit von Rasse, Haltungsbedingungen und natürlichem Umfeld. Und erhält so seine individuellen Eigenschaften.

Aber was macht die Falkland Island Merino und die Merinos d’Arles so besonders?

  • Man stelle sich ein Inselarchipel im Südatlantik vor, nicht weit vom Südpol mit viel Platz (1 Hektar mindestens pro Schaf) und rauen Lebensbedingungen. Ein Leben in absoluter Freiheit, um einmal im Jahr das „shearing shed“ aufzusuchen, die Wolle abzuliefern und für die nächsten 12 Monate wieder ungestört grasen zu dürfen.

  • Genetische Vielfalt ist ein weiteres Geheimnis der Falkland Island Merino, die Rasse nennt sich um genau zu sein Polwarth und vereint mit 75% die Feinheit der Merinos, mit 25% die besonderen Vorteile des Lincolnschafes – seidiger Griff und enorme Länge der Faser – eine Topqualität unter den Merinowollen und gleichzeitig auch noch schneeweiß!

»Das Merinos d’Arles im Gegensatz dazu ist eine der ältesten noch existierenden Merinorassen, sie existiert seit 250 Jahren fast unverändert und ist die einzige, die der Urform des spanischen Merinos nahe kommt: extreme feine Kräuselung der Wolle, sehr bauschig und damit mit einer Elastizität ausgestattet, die seinesgleichen sucht und einem
Gummiband ähnelt – eine High Tech Faser der Natur par excellence. Und Frankreichs ganzer Stolz.«

Und dazu auch noch reich an historischem Erbe, ihre Züchter in der Provence führen noch heute ein halbnomadisches Leben im Rhythmus der Jahreszeiten, von den Winterweiden in der Camargue abwechselnd zu den Sommerweiden hoch oben in den französischen Alpen. Nur einen Bruchteil so groß wie ihre Brüder in Übersee, sind diese zierlichen Tiere mit ihren kurzen Läufen ideal für die Bewirtschaftung der steilen Berghänge, zäh und ausdauernd geschaffen, für die lange Wanderung der Transhumanz.